Senegal 2024

Reiseeindrücke aus Dakar und der Casamance, 9. - 28. Februar

Der Senegal ist der westlichste Staat Afrikas, im unteren Drittel beinahe geteilt durch den vom großen Gambia-River beherrschten Staat Gambia. Die Lebensweise der fast ausschließlich schwarzen und überwiegend mohamedanischen Bevölkerung unterscheidet sich fundamental von europäischen Vorstellungen. Die Familien sind kinderreich und meist sehr arm, die Mütter und Väter aber sehr einfallsreich um zu einem bescheidenen Einkommen zu finden. Die Landessprache ist Französisch.

Die von uns hauptsächlich frequentierten Orte waren neben der Hauptstadt Dakar Ziguinchor, Cap Skirring und Kafountine. Die Autos sind meist in einem abenteuerlichen Zustand, die überwiegend französichen Marken und auch VW sind in Europa vor vielleicht 40 Jahren gelaufen und finden hier noch eine sehr geschätzte Verwendung. Es gibt tausende von Mopeds (sog. Djakartas) und Motorräder, die samt Fahrer auch gemietet werden können. Die Fahrweise im oft dichten Verkehr ist allerdings vorbildlich, es wird mit viel Rücksicht gefahren, die unmöglichsten Fahrmanöver werden mit Geduld toleriert.

Ein trauriges Kapitel ist der Plastikmüll. Konnten die Leute früher in natürlicher Kreislaufwirtschaft leben, haben die „Segnungen“ der westlichen Zivilisation mit dem unverrottbaren Plastik ein großes Problem gebracht. Ein großer Kontrast dazu sind die sauber und ausgesprochen bunt gekleideten Frauen, Schulkinder und Männer. Sie strahlen geradezu Würde aus, die sich auch daraus ergibt, daß Frauen noch sehr oft die verschiedensten Gegenstände auf dem Kopf tragen.

Zu unbedingt notwendigem Bargeld zu kommen kann abenteuerlich sein, in Kafountine war kein einziger Bankomat zu finden. Quartier und Essen zu bekommen wird in der Casamance auch zu einer Herausforderung, dort hat Tourismus noch keinen bedeutenden Stellenwert. In ein einheimisches Lokal, in dem zwei oder drei Toubabs (Weiße) sitzen, kann man sich hineintrauen.

Ein großes Erlebnis war das riesige Fischereizentrum in Cap Skirring, wo hunderte von den Senegalesen selbst gebaute Fischerboote in den buntesten Farben aus- und einlaufen oder am Strand liegen. In den Lagunen sind auch noch aus einem Stück gefertigte Einbaumboote unterwegs, ohne Außenbordmotor.

Der Senegal ist ein wunderbares Land. Auf jeden Fall sieht man nach einem Besuch unsere europäische Heimat mit anderen Augen.